Brief 15. – 17. Dezember 1763, von Bodmer, J. J. an Sulzer, J. G.

Ort: Zürich
Datum: 15. – 17. Dezember 1763

Es war den 3ten december mein theuerster als die Noachide zu ihnen verreiste. Hr. Reich wird sie in Leipzig empfangen. Wollten sie ihn nicht preveniren, daß er sie ohne verzug zu ihnen beföderte? Facies non pristina nec diversa tamen. Ich hoffe Sie sind izt so völlig ihrer selbst daß sie diesem Werke die stunden geben können, die nicht ihr Wörterbuch von ihnen fodert. Sie haben immer geglaubt daß die Noachide ein gutes stük werden könnte, und sie wissen auch zu sagen durch was für Mittel sie es werden könne. Indem wir so zusammen auf Einen Gegenstand geheftet sind, so nähern unsere Geister sich einander in der großen Entfernung unserer Personen. Näher können wir einander im Körper nicht genießen, doch seh ich auch unsern Füßli für ein Band zwischen uns an. Da er so vor ihnen sizet, führt er ihr Gemüth immer zu dem Orte, wo er seine Lares hat, und ich denke daß er mich wie einen von disen liebet.

Ich schike ihnen bald den Tod des Cicero und der wird sie noch näher zu meinem Geist führen, der sich in diesem stüke in seiner politischen gestalt geoffenbaret hat. –

Wir guten Züricher haben ein mandat gemachet, und alle kräfte unserer seelen daran gewandt, nichts anders als den Gebrauch von babioles zu bestimmen. Wir wollten uns noch gerne Geseze geben laßen, wenn man uns nur nicht zumuthet sitten zu haben. Man hat Verbeßerungen zu machen noch erlauben wollen, nur daß es keine Veränderungen wären. Man hat en these gesezet, wir wären von natur so schwache menschen, daß wir uns unmöglich der durchbrochnen Manschetten enthalten könnten. Solche Republikaner sind wir. – Einer von unsern Rathshrn hat gedroht, daß er gegen den Bauern Catechismus ein Veto von dem Senat auswürken wollte. Darüber haben wir ihn eingepaket; wiewol einige unmündige Zeloten, die ich verderbt habe, schrien, er müste gedrukt werden, und wenn die Rathshrn. sich drüber die haare ausraufen sollten. Der Füßli der izt in Rom ist, und mehr ein Römer, als die in hac face Romuli mitten in Rom leben, hat ihn in Rom wollen druken laßen, u. es wäre Ernst draus worden, wenn man nicht Ernst gegen Ernst gesezt hätte. Ich freue mich für den Füßli der izt mit ihnen lebt, ich nehme den antheil an seinem leben bey ihnen, daß ich dieses für die Fortsezung des lebens halte, das ich im vorigen Winter mit Ihnen gelebt habe.

Seitdem sie Spalding bigis et quadrigis zu ihnen nach Berlin gezogen haben, so haben sie ein erworbenes Recht die Spree der Eulach vorzuziehen. Es wäre überweidiger Neid, wenn wir Berlin Sulzern nicht gönnten da wir Rousseau nicht weit von uns und Wegeli schier bey uns haben. Und Spalding hat die seelen der jungen leute, die bey ihm sind, so erhöhet, daß er sie mit apostolischer denkungsart zurükschiket. Wir müssen fürchten, wenn sie wieder zu uns kommen daß die begierde uns beßer zumachen, als wir gern seyn wollen, ihnen die Verfolgung zuziehen möchte, die allemal denen zutheil geworden ist, die das unglück gehabt, daß sie allein recht dachten und handelten.

Wir haben ohne dieses schon an einem paar jünglinge zu arbeiten, daß sie Rousseaus sätze von dem Unglük so das Eigenthum in die Welt geführt hat, von dem droit du plus fort, von dem Jure Gladii nicht weiter realisiren als die besizer diser Rechte ausstehen mögen. Die Enthusiasten für die menschlichten Rechte werden allzu leicht mit den schwärmern vermischt ... Der Sulzer vom Grünenberg ist hier, und wir haben ihn in umstände gesezet, daß er ein beßerer Politiker werden kann, als alle jungen leute seiner vaterstadt zusammengenommen.

Ist Kl. Jonathan nicht ein so weinerlicher held, daß Plato ihn aus seiner männlichen Republik verbannen würde? Und dürfen wir nicht hoffen daß der poet dem weisesten König unrecht gethan habe? Ich gebe der menschlichkeit lieber eine schöne Colorite; und niemals eine Abscheuliche.

Wenn Gleim den Deutschen einen Nationalsophocles geben will so muß er die Geschichten und die Charakter ihrer Vorältern, der Beschützer ihrer Rechte, und der stifter ihrer Geseze, auf das theater bringen, er muß der nation die wolthaten ihrer patrioten und die übelthaten ihrer unterdrüker vor Augen legen. Ist seine seele groß genug darauf zu denken? Ich fürchte er wolle lieber der Nicolaitischen lehre folgen, daß man mitten in der Vorstellung alter und fremder Charakter das Costume und den geschmak der izt lebenden zu rath ziehen müße.

Geßner hat zehn paysages dediés à son amy de Vatel auf kupfer gestochen; ich hätte dafür einen ersten schiffer oder Inkel genommen. Sein Musæum wird das Bureau der poeten. Jüngst hat ihm einer durch die post den Tod des ersten Erschaffenen geschikt. Es ist ein drama in prose, Adam stirbt da sehr gelaßen, sehr satt des lebens, sehr gottselig. Kain hat eine unüberwindliche traurigk. wie wol er Vergebung empfangen hat. Er hat sich da nicht achthundert jahre durch besonnen, daß er gehen wolle seinem alten vater zu fluchen. Ich zweifle daß Geßner dieses ding unter die preße legen werde, ob es ihm gleich zu diesem Ende gegeben worden. Feurige köpfe bekämen darinnen wenig zu empfinden. Das schöne muß zu ihnen wie ein plazregen kommen.

Soll ich Ihnen meine acht kleinern Epopöen schiken sie unter dem Titel Bodmers Calliope zusammen zu publiciren: nur die eigenen, nichts überseztes. Es möchten dreißig bogen mit den litern seyn die Hemmerde zur Messiade gebraucht hat. Ich habe ansehnliche veränderungen gemacht, vornemlich in der Zulika. Man sagt es seyn in Bern 4. neue Gesänge von Cyrus in Manuscript. Ich habe die Gespräche zwischen Mably, Rousseau und Tessin nach Bart gesendet.

Die Capitulation accrochirt sich immer an kleinen gesuchen vornehmlich des Canton Bern. Die alten verbindungen der stände werden hier nicht berührt, sie bleiben in ihrer vollen kraft; Es ist nur um die besoldung, und ein Reglement für den dienst zu thun.

Die öconomische Gesellschaft von Bern hat den niederträchtigen Einfall gehabt, den Voltaire zu ihrem Mitgliede aufzunehmen.

Den Augenblik kommen nachrichten, daß Bern Gesandte zu uns schikt, sich mit uns wegen des dienstgeschäftes zu unterreden.

Ich umarme sie

den 15ten Xb. 1763.

Postscript.

Der sohn des redlichen Otten ist in Berlin, er ist voller dankbaren Empfindungen, daß sie so gütig für ihn gesorget haben. Wie führt sich der junge Mensch auf, gehet er unter die leute, und hat er seine scheue vor gesellschaft gemäßiget? Ich wollte gern seinen papa mit einer guten nachricht erfreuen.

Man hat mir eine Commission an sie aufgetragen, der Zeugherr Füßli, Hr. statthalters bruder, ist mein mitvorgesezter und zunftfreund, ich thu ihm gern gefälligkeiten. Er hat eine Gießhütte, und einen sohn der zu einem Gießer bestimmt ist, der izt 2 od. drey jahre bey Gießern in Lindau und Ulm gestanden. Er wollte den jungen Menschen gern nach Berlin schiken, wenn er in dasige Gießhütte so aufgenommen würde, daß ihm der Zugang in dieselbe eröffnet, und daselbst Arbeit gegeben, aber auch die Vortheile und Handgriffe der Kunst gezeiget und entdeket würden. Er würde da ohne Entgeld, ohne lohn, nur als ein Volontaire arbeiten. Wenn dieses angehet und ihm accordirt wird, so bittet man, daß sie, mein wehrtester, ihm nach einem Kostherrn umsähen, der ein braver sittlicher Mann seyn müste, der nicht sehr entfernt von der Gießerey wohnete, und der ein wenig auf sein leben und Conduite achtung gäbe. Dises möchte nicht ganz überflüssige sorgfalt seyn. Es müste ein bürgerlicher tisch seyn, und belieben sie mir zu melden, was man wochentlich oder monathlich foderte. Verzeihen sie mir diese bemühung, wie ich selbst sie verzeihen muß.

Fellenberg, der professor juris naturae in Bern war mit Enthusiasme von Rousseau zurükgekommen, er schrieb seine Entzükungen Iselin, Iseli antwortet ihm darauf nach seiner Art, und der Enthusiasme verwandelt sich in Verachtung. Fellebergs kopf ist an Iselis kopf gebunden, einer kan ohne den andern nicht denken.

Etliche vornehmen in Solothurn hatten eine Trame gemacht [→]den General Besewald als einen honorarium in den kleinen Rath zu nehmen, ihm votum activum und passivum zum geben, ihm einen sessel mit sammt bezogen abgesondert zu stellen ... Sie trugen es dem achtzigjährigen schuldheiß Buch vor, der es mit Indignation verwarf, wiewol sie ihm versprachen, sein sohn der in spanischen diensten ist, sollte künftig diselbe prærogatif bekommen. Vor dem großen Rath geschah ein Anzug, sie wurden waker ausgescholten und für halbe verräther erklärt, sie legten sich aber zum Ziel. Dem schuldheiß ward erkannt eine Medaille von 100 lot Gold zu prägen mit der schrift defensori libertatis. Auch ward er von dem gesamten Rath en procession nach haus begleitet. Sie reden izt von Abschwörung der pensionen, wenigstens für die particularen.

den 17ten Xb. 1763

Überlieferung

H: ZB, Sign.: Nachlass Ms Bodmer 12b. – A: ZB, Ms Bodmer 20.9–11, 13a.

Vermerke und Zusätze

Vermerk Sulzers am oberen rechten Rand der ersten Seite: »15 Dec. 63.«

Stellenkommentar

preveniren
Im Voraus benachrichtigen.
Facies non pristina nec diversa tamen.
Übers.: »Du wirst nicht das Gleiche tun wie ehemals, aber auch nicht das Entgegengesetzte.«
Lares
Schutz- und Hausgötter.
den Tod des Cicero
J. J. Bodmer, Marcus Tullius Cicero, 1764.
babioles
Übers.: »Kleinigkeiten, unbedeutende Sachen«.
gegen den Bauern Catechismus
Vgl. Kommentar zu Brief letter-sb-1763-11-16.html.
Zeloten
Eiferer.
Der Füßli der izt in Rom ist
Vgl. Brief letter-bs-1763-09-30.html. In einem Brief vom 12. November 1763 an Bodmer schrieb J. H. Füssli vom Feuermörser aus Venedig: »Wie festlich war mir einst der Gedanke Italien zu besuchen? Ich dachte in den welschen Leuthe zu finden die ihre alte Natur nicht gantz verlohren hätten; Leuthe an denen man es noch wahrnehmen konnte dass ihre Vätter Römer, oder Unterthanen von Römern waren, aber Unterthanen welche freyer waren als es die Gesetzgeber unsrer heutigen Republiken sind«. Doch Füßli fand sich getäuscht und in Venedig, dass ihm als unfrei und ignorant erschien, den »hassenswürdigsten Ohrt unter allen die ich noch gesehen. Hier ist alles finster und traurig; mitten auf dem S. Marcusplatz unter 1000 Persohnen eine Einöde. Hier herscht keine republicanische Strenge aber ein ewiges Stillschweigen um insgemein böses zu thun. – Hier verlarven sich tugendhafte denn beide müssen fürchten gestraft zu werden. Der Staatskunst dieser Republik ist der Stempel einer falschen Staatskunst aufgedrükt, nehmlich der herschende Grundsatz – Sorge nur für das Ganze und nicht für alle einzelnen Glieder.« (ZB, Ms Bodmer 1a.32, 15–22). Die Korrespondenz aus Rom setzt mit einem Schreiben vom 5. Dezember 1763 an seinen Vater Johann Rudolf Füssli ein: »Endlich mein liebster Papa sind Wir nach dem Wir 5 Tage auf dem Appenin wegen dem Schnee still liegen mußten in Rom angelangt und ich bin in dem Armen meines theuren Winkelmanns. – Die Kupfer und Bücher werden erst mit mir selber gen Zürich kommen.« Zudem ist ein Brief aus Rom vom 14. Dezember an Leonhard Usteri überliefert (Winckelmann Briefe , Bd. 4, S. 234). Von Rom aus stand Füssli weiterhin mit Bodmer in Kontakt, wie ein Brief an Johann Kaspar Escher vom 21. Januar 1764 zeigt: »Küße mir Bodmern. Sein Brief hat mich außerordentlich gefreut.« (ZB, FA Escher vom Glas 152.155).
in hac face Romuli
Eigentlich »in hac fæce Romuli«. Übers.: »in diesem Abschaum Roms«. Im übertragenen Sinne bezeichnet der Ausdruck eine Zeit der Dekadenz.
bigis et quadrigis
Übers.: »mit Zwei- und Viergespann«.
von dem droit du plus fort, von dem Jure Gladii
Übers.: »dem Recht des Stärkeren« und »dem Schwertrecht«.
Sulzer vom Grünenberg
Das Winterthurer Haus »Zum grünen Berg« befand sich im Besitz der Familie Sulzer. Bodmer meint hier wohl Hans Conrad, den Neffen Sulzers, der Ende 1763 sein Studium in Zürich erfolgreich abschloss.
Kl. Jonathan
Zur »Jonathan«-Figur in Klopstocks Drama Salomo vgl. Klopstock Klopstock. Biblische Dramen 2005, S. 292–296.
dem weisesten König
Zur Kritik an der Darstellung der Figur Salomos in Klopstocks Trauerspiel vgl. Brief letter-bs-1764-02-18.html.
einen Nationalsophocles
Siehe dazu auch die Verse in Gleims An Lessing, 1762: »Allein ich sah des Berges Spitze,/ So weit ich sahe, wüst und leer!/ Da war kein Phöbus, keine Muse,/ Kein Sophokles, und kein Homer!«
der Nicolaitischen lehre
Zur Auseinandersetzung mit Friedrich Nicolai vgl. Kommentar zu Brief letter-bs-1763-12-01.html.
das Costume
Vgl. Kommentar zu Brief letter-bs-1763-12-01.html.
zehn paysages dediés à son amy de Vatel
S. Geßner, X paysages dédiés à Mr. Watelet, 1764. Es handelt sich dabei um einen aus zehn Kupferstichen im Format 19 × 17 cm bestehenden Band.
einen ersten schiffer oder Inkel
S. Geßner, Der Erste Schiffer, 1762 und Inkel und Yariko, 1756.
den Tod des ersten Erschaffenen
Das von Bodmer selbst verfasste Drama Der Tod des ersten Menschen, in der (nicht überlieferten) Erstfassung wohl Der Tod des ersten Erschaffenen betitelt, wurde von ihm erst 1776 in den Druck gegeben. Vgl. Bodmer Der Tod des ersten Menschen; und die Thorheiten des weisen Königs. Zwey religiose Dramen 1776. Siehe auch Brief letter-bs-1764-01-21.html.
acht kleinern Epopöen
J. J. Bodmer, Calliope, 1767. Die Sammlung umfasste schließlich mehrere Kleinepen in zwei Bänden: Die Sündflut, Jacob, Rahel, Joseph, Jacobs Wiederkunft, Dina, Colombona, Die geraubte Helena. Von Coluthus, Die geraubte Europa. Von Moschus, Der Parcival. Von Eschilbach, Zilla, Die sechs ersten Gesänge der Ilias, Die Rache der Schwester. Aus dem dreyzehnten Jahrhundert, Inkel und Yarico, Monima.
litern
Lettern, Drucktype.
Zulika
Kurzform, die Bodmer für sein 1753 erschienenes Kleinepos Joseph und Zulika verwendet.
4. neue Gesänge von Cyrus
Jean Schulthess berichtet in einem Brief an Bodmer aus Bern vom 4. Dezember 1763 von den Neuigkeiten in der Stadt, u. a.: »Tschif. besizt 4. Gesange die nicht getrukt sind in Mscept von Wielands Cyrus«. (ZB, Ms Bodmer 4c.18).
die Gespräche zwischen Mably, Rousseau und Tessin
J. J. Bodmer, Mably. Jean-Jacques Rousseau, 1763 und Mably. Graf Tessin, 1763. Abschriften dieser zwei politischen Gespräche Bodmers sind in der ZB überliefert (ZB, Ms Bodmer 25.27, publiziert in: Bodmer Gespräche im Elysium und am Acheron. Gesamtausgabe 2010). – Vgl. dazu Fries Poetische Palimpseste 2019, S. 402–411.
accrochirt sich
Bleibt hängen, wird verhindert.
öconomische Gesellschaft von Bern
Die Ökonomische Gesellschaft in Bern bestand seit 1759 aus führenden Politikern und Intellektuellen der Stadt Bern und des nahen Umlands. In den darauffolgenden Jahren gewann die Gesellschaft an Bedeutung, u. a. durch ihre auswärtigen Mitglieder wie I. Iselin, H. C. Hirzel, Hans Jakob Ott, aber auch Linné, Mirabeau und zuletzt Voltaire. Vgl. Abhandlungen und Beobachtungen durch die ökonomische Gesellschaft, 1764, S. XXXVIII–XL.
Der sohn des redlichen Otten
Felix Ott (1742–1777), der Sohn des Kaufmanns Hans Jakob Ott. Auf welche Weise ihn Sulzer förderte, ist nicht bekannt. In späteren Äußerungen wird er als ein unsittlicher und unwürdiger Mensch bezeichnet. Siehe Briefe letter-sb-1765-09-03.html und letter-bs-1765-09-21.html. 1765 wurde sein einziger Sohn unehelich geboren, der Name der Mutter ist nicht überliefert.
der Zeugherr Füßli
Moritz Füssli (1711–1779), Glockengießer und seit 1758 Unter-Zeugherr in Zürich. Zu ihm siehe Anonym Zeugherren von 1697–1824 1867, S. 762.
einen sohn
Bernhard Füssli (1745–1791), der allerdings 1764 Fähnrich in holländischen Diensten wurde (vgl. Brief letter-bs-1764-05-26.html).
professor juris naturae in Bern
Daniel Fellenberg wurde im April 1763 Rechtsprofessor an der Hohen Schule in Bern (Guggisberg Daniel von Fellenberg 1951, S. 57). Zu Fellenberg vgl. Brief letter-bs-1762-08-12.html.
von Rousseau zurükgekommen
Der Besuch Fellenbergs – zusammen mit Vincenz Bernhard von Tscharner – bei Rousseau in Môtiers im August 1762 war in Verbindung mit der kurz zuvor gegründeten Société des Citoyens (oder »Patriotische Gesellschaft«) unternommen worden. Rousseau sollte sie bei der Arbeit an den ausgeschriebenen Preisfragen der Gesellschaft unterstützen (Guggisberg Daniel von Fellenberg 1951, S. 156–159). Rousseau schlug die Mitarbeit allerdings aus.
eine Trame
Übers.: »Verschwörung, Intrige«.
den General Besewald
Bei dem sogenannten »Conseiller-honoraire-Handel« handelte es sich um den Versuch seitens der franzosenfreundlichen Partei in Solothurn, den Generalleutnant (und Freund Choiseuls) Peter Viktor Besenval als Conseiller d'honneur in den Kleinen Rat der Stadt zu berufen. Dieser Versuch war eine Provokation gegenüber der Oppositionspartei, die, geführt vom Schultheiß Franz Victor Buch, sich gegen eine Einflussnahme der französischen Politik stellte. Zu dieser Episode der Solothurner Unruhen siehe Arb Solothurns Politik 1970, S. 153–163.
sein sohn
Felix Hieronymus Buch, Söldner, seit 1754 Brigadier in spanischen Diensten, zudem weiterhin Großrat in Solothurn.
prærogatif
Übers.: »Vorrecht«.
ein Anzug
Die Ereignisse waren am 7. Dezember 1763 vorgefallen. Vgl. dazu Arb Solothurns Politik 1970, S. 155.
defensori libertatis
Übers.: »dem Verteidiger der Freiheit«.

Bearbeitung

Transkription: Jana Kittelmann und Baptiste Baumann
Kommentar: Jana Kittelmann und Baptiste Baumann