Brief vom 13. März 1762, von Bodmer, J. J. an Sulzer, J. G.

Ort: Zürich
Datum: 13. März 1762

Efflorescensces am rechten Arme haben mich den ganzen februar sehr geplaget. Doch habe ich inter dolores satis acotos ein politisches drama verfertiget. Ohne Zweifel hatten mich die guten Zeitungen von dem neuen Zaar gestärket. Hätte ich ihren brief zur rechten Zeit empfangen, so hätt er mir sehr gedienet, den unglauben zu widerlegen. Ich empfieng ihn aber erst den 2ten märz vier posttage später als es seÿn sollte. Sat cito tamen, quod sat bene. Izt darf ich meine Hexameter auf die ersten feldzüge wieder hervor suchen, und mich der poetischen Weissagungen darinnen nicht schämen. Unser guter Greis von Trogen darf auch wieder in seine Raptures fallen. Ich sehe in der persönlichen Zuneigung des Zaars zu dem König den Keim von Begebenheiten, die wir in wilden Gedanken lange gewünscht hatten. Ich bin mit Rousseau, dem ich sonst mehr glaube, als die französische und die deutsche Nations, nicht zufrieden, daß er auf den großen Mann das Epigramma gemacht hat:

La gloire, l’interêt, voilà son dieu, sa loi;
Il pense en philosophe, il se conduit en roi.

Ich möchte gern von ihm ein Epigramma auf die protestanten von frankreich, von spanien, von germanien, von Polen. Ich meine die 100. m. Franzosen, stehen um einer elendern ursache willen als Gloire, und Interet sind, in Hessen und Westphalen. Rousseau hätte dem großen Menschen wenigstens das Lob geben können, das er seinem Volmar giebt, womit er so viele christliche heiden geärgert hat.

Sie machen mich ganz aufmerksam auf ihre geheimniße die keine gemeinschaft mit den gegenständen des Geschmakes haben. Erwünschte Umstände, wenn sie gelegenheit geben, daß wir bald einander von Angesicht sehen! Nachdem Berlin izt in sicherheit ist so hab ich keine Einwürfe mehr. Ihre alten freunde können in der that nicht lange mehr auf sie warten. Philocles hupfet über dem Grabe, nicht wie ein Anacreon, sondern wie einer der ein reines gewissen hat. Unser tapfere Rector hat eine Drohung von Blutguß gehabt, die immer eine Drohung ist. Aber sie müßen sich starck machen, wenn sie dann wieder von uns gehen, die schmerzen des Abschieds zu ertragen. Ich wünschte daß sie hr. Canonico Gessner wieder einmal zuschrieben, damit er sich nicht vernachläßiget oder vergeßen halte. Unser Doctor Hirzel ist auch so begierig ihnen zugefallen, daß sie ein verdienstliches Werck thun, wenn sie ihm einige douceurs über seinen Kleinjock sagen wollten. Sie hatten dises stück in der ersten sammlung der physicalischen gesellschaft auf die Neujahrsmeße erhalten sollen, der buchhändler hat es aber verabsäumt:

Ich will ihnen den beßern Noah schiken, wiewol sie keine hoffnung haben, ihm einen verleger in leipzig zu finden. Ich könnte ihn auf ihre An-Herkunft behalten; da aber eine Abschrift für sie verfertiget ist, so will ich sie nicht so lang warten laßen. Ich bin wegen aller Zufälle froh, wenn ein Exemplar davon in Berlin ist. Aber was könnte ihm vortheilhafter seyn, als daß er mit einem Empfehlschreiben von ihnen aus der Arche komme? Er kömmt in eine Welt, die so böse ist als die in der würklichen sündflut ertruncken ist, In dem Journal etranger wurden meinen gedichten alle Gratien geweigert. Ich hoffe man versteht durch Gratien gewiße Reize, die ich verachte. Ich habe an den Verfass. ohne mich zu nennen, einen brief geschrieben, in welchem ich ihm den Essai sur l'histoire de la poesie allemande ganz verdächtig mache.

Aber unserm Gessner schreiben Franzosen, Engelländer, Italienier, panegyricos. Journalisten, Gelehrte, beaux Esprits, frauen, philosophen, complimentiren ihn in prose und in Versen. Ein dottore Balbi hat ihn aus Saluzzo in Montferrat zugeschrieben. Ein salonist, deßen nahme ich vergessen habe, Rousseau, Mirabeau loben ihn inflatis buccis. Ich möchte wissen was sie in dem Artikel von den Gratien gesagt haben. Winkelmann sagt sie seyn das vernünftig gefällige. Aber das heißt obscurum per obscurum. Mich dünkt, wenn man deutliche begriffe hat, redet man nicht, wie Winkelmann bl. 13. der biblioth. der sch. W. und Künste V. Band erst. st. davon geredt hat.

Wegelin hat sich in einem brief an mich deutlicher darüber erklärt. Abels Übersezer hat auch die Miss Sara übersezt, zum empfindlichsten vergnügen der franzosen. Dalembert ist ein verliebter Zelot der Miss. Wissen sie daß hr. profess. Vernet dem Dalembert, Voltaire, und ihrer philosophistischen schule in etlichen briefen gezwaget hat? Er will noch mehr solche briefe schreiben. Ich höre izt daß Voltaire, und nicht Bertrand die ode sur la guerre presente verfertiget hat.

Ich will den operationsplan zu gunst der Fr. Karschin nach vermögen ausführen helfen. Durch mich selbst kann ich wenig thun, ich muß einen jungen menschen und Frauenspersonen dazu brauchen. Gessner hat dergleichen geldquelle verstopft. Er hatte für Zacharie Symfonische stücke 50. oder mehr unterschriften ausgegeben und alles geld empfangen, aber nicht verschikt. Die Unterschreiber hätten ihn vor dem schuldheiß gefodert, wenn er nicht mit ihnen abgemacht hätte. Ich selbst habe mein billet noch in händen. Ich höre nicht daß jemand hier wegen des gleimischen Plans Commission habe. Wenn gewiße leute bekommen haben, so steht man in gefahr, daß sie ihn in einen Winkel werfen. Die leztern Muster in dem plan sind schlecht. Man hat auch über den Gleim, der Kleisten im Gastmal beweint, gelachet. Der tagentbährende Milton hat uns nicht viel zu sagen geschienen.

Es fiele mir leichter ein don gratuit für die poetin zusammeln, als ein kleines buch so theuer zahlen zu laßen, und wie viel friderichsdor hoffet man für sie einzutreiben? Es sollen doch so viel seyn, daß sie ihre suppe auf eignem herde kochen kann. Hätten die vornehmen personen, die sie lieben, sie nicht mit mehr anständigkeit an ihrer tafel behalten?

Ich habe die Hoffnung Gleims liebe wieder zu erhalten lang aufgegeben. Ich bin ihm nichtsdestoweniger sehr gut, ich erkenne den Werth seiner naifen poesie, ich weis aber auch daß es alles ist, und man von ihm Trägödien, Hymnen, Epopöen vergeblich foderte. Er opfert das Gute dem gefälligen, selbst dem kleinlich gefälligen auf. – Es wird mir doch lieb seyn, wenn sie das poetische lob der Karschin, ihr etliche mal vorlesen, damit sie Gleimen etwas daraus widerholen könne, quod vellicet, incendat. Ich muß ihnen bekennen daß sie da zu starck gelobt wird. Der poetische spürhund ist noch lange nicht in ihrer gewalt. Man bewundert die poetin wegen der frau und der Viehmagd.

Wieland steht schier mit mir wie Gleim. Er hat den Dr. Hirzel wegen des Kleinjoks avec ecstase beglükwünscht; mich hat er immer vergessen. Meine Johanna Gray muß ihm recht sehr über die leber gelaufen seyn. Er soll einen pas gethan haben, der ihm die helfte seines Einkommens weggeschlagen, und eine tochter die er heurathen sollte, von ihm abtrünnig gemacht habe. Doch dise nachricht ist sine autore. Gewiß ist, daß er seinen verlegern öfters Geld auf avanzo fodert. Wissen sie [→]daß unser director Schuldheß seine ältste tochter dem ältesten Sohne Hrn. von Haller verheurathet hat? Er ist von gutem gemüthe, mehr geschickt ein Compilator als ein Autor zu werden.

Wenn die Rollen von Gellert und dem helden in dem erdichteten gespräche weniger glänzend sind, als in dem würklichen, so hat der verfaßer seine Absicht verfehlt. Er steht in den gedanken daß er den helden und den poeten um Zwanzig schuh erhöhet habe, wiewol sie in der that auch so nicht sehr groß sind.

Ich habe die stücke, die ich von des Abadona geschichte verworfen habe, in einem absonderlichen stück unter den titel: des Abadona Klagen, zusammen geordnet. Es sind ungefähr 300. Zeilen.

[→]Erwarten sie einen Abraham, der gläubiger ist, nicht nur als Schmieds, sondern als Wielands, aber nicht größer als 3- oder 400 Zeilen. Der Verfaßer hat sonst noch nichts geschrieben.

Ich habe auch den Tristram Shandy gelesen, sein Verfaßer ist ein genie so gut als Swift und Fielding; ganz original, und wenn ich unsern Waser böse machen wollte, so sagte ich er wäre mehr als Swift und gäbe dafür gute Gründe.

Luzern hat izt auch 2. oder 3. schöne geister, einer von ihnen hat die betrachtungen einer bußfertigen seele in poetischer prose geschrieben. Der Titel heißt: Gott mit dir o Mensch.

Wissen sie auch daß [→]der pfarrer von feldheim Winterthur angeklagt hat, daß sie das verbot der reichsmünze ohne scheue übertreten, und daß er schuldheiß Sulzer und Hrn. Rathshr. Hanhard mit Nahmen genannt hat? Dieses hat verursacht, daß man unsere bauern, die nach Winterthur Wein verkauft hatten, hieher beschikt und der Zahlung halber auf eine art befraget hat, die gegen Winterthur Mißtrauen und Argwohn zeiget. Die sache ist noch in pendente. Der pöbel von W. sieht die Zürcher für Unterdrücker an, der pöbel von Z. sieht die Winterthurer für Unterthanen an. Dort ist Entfernung, Abneigung, Unwillen; hier ist Hoheit, Mißgunst, Neid. Die vornehmen Winterthurer haben immer versäumt in Z. bekanntschaften zu machen, sey es aus scheue vor verachtung oder aus mangel an savoir vivre. Die Zürcher hielten sich dispensirt ihnen entgegen zu gehn. Der Hr. Stadtschreiber wäre von Gessner und mir selbst in die besten gesellschaften eingeführt worden, wenn er hätte wollen und so andere mehr. Izt thäte vox viva Winterthur hier ungemein wol, wenn sie bald ein paar herrn des Raths hieher deputirten.

Aber ich fürchte sie haben Mangel an habilen männern; oder sie finden sich zu groß zu dergleichen Erscheinung. Mich verlangt nach dem frühling, da ich wieder nach W. kommen und es an wolgemeinten Erinnerungen nicht will fehlen laßen. Ich dächte doch die Hhn. von W. brauchten keine delicate conduite gegen Z. wie die Hhn. von Luzern gegen den nuntium.

Ich fürchte immer, Zacharia und Ebert, die sonst noch am meisten auf uns gehalten haben, seyn böse geworden, daß sie aus Zürch keine subscriptionen empfangen haben. Und der Himmel weis, ob ich nicht schuld haben muß. Man stellt doch gern auf mich ab. Sinnen sie noch ob sie nicht Zachariä einen Wink geben wollen, daß Hr. Geßner 50 subscriptionen, die ihm würklich bezahlt worden, für seine Simfonien in händen gehabt hat. Ich schonte ihm gern, aber soll ich ihm mit meiner Verkleinerung schonen? Man hatte doch meist mir zu gefallen subscribirt. Eben so schlecht hat Wieland Eberts freundschaft, cultivirt. Unsere physicalische gesellschaft wird Sie, mein freund, sondiren ob sie es wohl aufnähmen, wenn sie zu ihrem Corps aggregirt würden.

Es laufen so seltsame, hohe und tiefe, gerüchte von friedens artickeln, daß einige sichere Nachrichten von Ihnen uns sehr nothwendig werden.

Ich umarme sie herzlich, Philocles umarmt sie.
Bo.

den 13. März 1762

Beilage: Eingeschlossener Brief von David Herrliberger

Meinen Tit: Hochgelahrten Herren Profeßor Sulzer melde hiermit Höfflichst, Nachdem durch etwelchen nachdruck wieder Complete Ceremonien Exemplaria zuhaben gewesen die sogleich wider vergriffen worden, im nachsehen aber befunden das mir noch andere Abschnite manglen die nachgetruckt werden müessen Bevor ich wieder Complete Exemplaria machen kan, under welchen auch obunderzogen mit begriffen ist.

Herrliberger

Vermerk Bodmers: Er verlangt auch daß sie ihm anzeigen, wann er die Exemplare, wenn er wieder hat, aus lifern sollte. Ich habe nicht gern mit ihm zu thun, wiewol er drohet daß er mich und sie in seinen Ehrentempel zur schaue stellen wolle.

Überlieferung

H: ZB, Sign.: Nachlass Ms Bodmer 5a.

Einschluss und mit gleicher Sendung

H. C. Hirzel, Wirthschaft eines philosophischen Bauers. – Schreiben von David Herrliberger.

Eigenhändige Korrekturen

sich nicht vernachläßiget
sich ⌈nicht⌉ vernachläßiget
An-Herkunft
An-⌉Herkunft
gelachet
lieber gelachet
fiele mir leichter
fiele mir leicht⌈er
Verfaßer hat sonst noch nichts
Verfaßer hat ⌈sonst⌉ noch nichts

Stellenkommentar

Efflorescensces
Frz. für: »krankhafte Hautveränderung«.
inter dolores satis acotos
Übers.: »unter ziemlich heftigen Schmerzen«.
ein politisches drama
Zu Bodmers politischem Drama Julius Cäsar vgl. Reiling Genese der idealen Gesellschaft 2010, S. 241.
Sat cito tamen, quod sat bene.
Eigentlich »Sat cito, si sat bene«. Tradierter Spruch des Cato, den Hieronymus vermeintlich zitierte. Zit. in: Erasmus, Adagia II, 1, 1. Übers.: »Schnell genug, wenn nur gut genug« (Erasmus, Ausgewählte Schriften, 1990, Bd. 7, S. 511).
Hexameter auf die ersten feldzüge
Vgl. Beilage zum Brief letter-bs-1758-02-11.html.
seine Raptures
Entrückungen.
das Epigramma
Übers.: »Der Ruhm, der Nutzen, da ist sein Gott, sein Gesetz;/ Er denkt als Philosoph, verhält sich als König.« – Rousseau hatte das zweizeilige Epigramm auf die Vorder- und Rückseite eines gerahmten Porträts des Königs in seiner Unterkunft in Monmorency bei Paris geschrieben. Vgl. dazu Sack Friedrich der Grosse und Jean-Jacques Rousseau 2011, S. 24.
seinem Volmar
M. de Volmar, Figur in Rousseaus Nouvelle Héloise.
einige douceurs
Sulzer kam der Aufforderung nach. Vgl. seinen Brief an Hans Caspar Hirzel, Magdeburg, 30. Mai [1762] (ZB, Zürich, FA Hirzel 237, Nr. 98): »Ich habe zwahr alles was die Gesellschaft herausgegeben hat, mit großem Vergnügen gelesen; insbesondere aber hat mir ihre Nachricht von dem Philosophischen Bauren ausnehmend gefallen. Er verdient den Namen eines Sokratischen Bauren völlig und er ist glücklich an Ihnen seinen Xenophon gefunden zu haben«.
in der ersten sammlung der physicalischen gesellschaft
Hirzels Abhandlung Die Wirthschaft eines philosophischen Bauers erschien zuerst in den Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, Bd. 1, 1761, S. 371–496.
alle Gratien geweigert
Siehe Anonym Essai sur la Poésie Allemande 1761-09, S. 114: »[Bodmer] est encore auteur de plusieurs Poëmes en vers hexametres sans rimes, où l'on remarque beaucoup d'art & d'invention, mais qui sont absolument dépourvus de graces. Jamais la nature n'a parlé à son cœur; aussi ne parle-t-il lui-même qu'à l'esprit & à l'imagination.«
einen brief
Nicht ermittelt.
Ein dottore Balbi
Nicht ermittelt.
Rousseau
Rousseau äußerte sich zum ersten Mal sehr positiv über Salomon Geßner, als ihm Michael Huber seine Übersetzung der Idyllen zuschickte. Vgl. Rousseau an Huber, Montmorency, 24. Dezember 1761. In: J. J. Rousseau, Correspondance générale, 1924–1934, Bd. 7, S. 15 f.
inflatis buccis
Übers.: »mit vollen Munden«.
Winkelmann sagt
J. J. Winckelmann, Von der Grazie in Werken der Kunst. In: Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste, Bd. 5, 1759, S. 13–23. Der Beitrag beginnt mit der von Bodmer kritisierten unbestimmten Definition der Grazie: »Die Grazie ist das vernünftig gefällige. Es ist ein Begriff von weitem Umfange, weil er sich auf alle Handlungen erstrecket. Die Grazie ist ein Geschenk des Himmels, aber nicht wie die Schönheit: denn er ertheilet nur die Ankündigung und Fähigkeit zu derselben. Sie bildet sich durch Erziehung und Ueberlegung, und kann zur Natur werden, welche dazu geschaffen ist.«
obscurum per obscurum
Übers.: »Unklares durch Unklares« erklären wollen.
in einem brief an mich
Wegelin an Bodmer, St. Gallen, 5. Februar 1762 (ZB, Ms Bodmer 6.7, Nr. 53).
die Miss Sara übersezt
Vermutlich von Huber in Auszügen veröffentlichte Übersetzung Miss Sara Sampson, Tragédie bourgeoise de M. Lessing. In: Journal Etranger, Dezember 1761, St. 12, S. 5–41. Vgl. dazu Heiss Der Übersetzer und Vermittler Michael Huber 1908, S. 749. Heiss schreibt die Übersetzung jedoch nicht Huber zu, sondern ist der Ansicht, dass sich dessen Übersetzungen auf Lessings Fabeln und »Kleinigkeiten« beschränkt habe.
in etlichen briefen
[J. Vernet], Lettres critiques d'un voyageur anglois, 1761–62.
Voltaire, und nicht Bertrand
Vgl. Brief letter-bs-1761-12-08.html. Nicht ermittelt. In derselben Zeit entstand eine Ode aux François sur la Guerre presente par un citoyen, deren Verfasser Denis-Ponce Lebrun war.
für Zacharie
Vgl. Brief letter-bs-1761-03-04.html.
der Kleisten im Gastmal beweint
Anspielung auf Anna Louisa Karschs Gedicht Der Tod. An Herrn Professor Sulzer, wo sich die Verse finden: »Er reißt vom Herzen des Lieblings/ Den besten Menschen mit sich!/ Gleim seufzet mitten im Gastmahl: Auch also riß mir der Tod/ Vom Innersten meiner Empfindung/ Einst meinen göttlichen Kleist!/ O Sulzer! nenn ihn nicht dreymal,/ Sein Herz verblutet sich sonst.« Gleim veröffentlichte das Gedicht in dem Samlungs-Plan (Sp. 91–93) und es erschien schließlich in den Auserlesenen Gedichten, 1764, S. 147–151, Zitat S. 149.
Der tagentbährende Milton
Ebd. S. 148: »Bekannt mit allen Olympern/ Gieng in die ewige Nacht/ Der tagentbehrende Milton,/ Und ließ uns seinen Gesang.«
don gratuit
Übers.: »unentgeltliches Geschenk, freie Spende«.
so theuer zahlen
[J. W. L. Gleim], Samlungs-Plan, 1762, Sp. 95. Es waren Ausgaben zu zwei Preisen vorgesehen. Eine auf »feinem Schreibpapier« zum Preis von »einem neuen Friedrichs d'Or« sowie eine auf »gewöhnliche[m] Druckpapier« zum Preis von »zwey Reichsthaler[n]«.
das poetische lob der Karschin
Nicht ermittelt, siehe Brief letter-bs-1761-12-08.html.
quod vellicet, incendat
Übers.: »damit es sie anrege, anzünde«.
den Dr. Hirzel wegen des Kleinjoks avec ecstase beglükwünscht
Nicht ermittelt.
sine autore
Übers.: »ohne Urheber«.
auf avanzo
In Vorauszahlung.
daß unser director Schuldheß
Gottlieb Emanuel von Haller heiratete Anna Schulthess am 16. November 1761.
des Abadona Klagen
Bodmer, Abbadonas Klagen (ungedrucktes Manuskript), 1762, (ZB, Ms Bodmer 30.20).
Erwarten sie einen Abraham
Nicht ermittelt.
Gott mit dir o Mensch
F. U. v. Balthasar, Gott mit dir o Mensch! oder Betrachtungen einer reumütigen Seele, 1762.
der pfarrer [...] Winterthur angeklagt
Nicht ermittelt.
savoir vivre
Übers.: »Lebensart«.
vox viva
Übers.: »eine mündliche Rede«.
delicate conduite
Übers.: »feines, rücksichtsvolles Benehmen«.
den nuntium
Der Luzerner Nuntius Niccolo Oddi.

Bearbeitung

Transkription: Jana Kittelmann und Baptiste Baumann
Kommentar: Jana Kittelmann und Baptiste Baumann