Brief vor dem 29. September 1756, von Bodmer, J. J. an Sulzer, J. G.

Ort: Zürich
Datum: vor dem 29. September 1756

Mein wehrtester Herr und Freund.

Ich werde je länger je mehr überzeuget, daß das wörterbuch der schönen wissenschaften dem geschmake grosse dienste thun werde. Es wird ein allgemeines Buch werden, ein buch das man lesen wird. Jeder wird darinn etwas für sich finden. Die Ungelehrten, die Frauenzimmer, die Dunsen selbst werden es nöthig haben. Und sie werden sich nicht erwehren können Sachen darinnen zu finden, die sie nicht gesucht hatten. Gottsched wird sich kränken daß er nicht auf den Einfall gerathen, den er gewiß nach seiner art zum schaden der ächten literatur hätte ausführen können. Aber das werk ist für einen mann von ihrem philosophischen verstande: Darum beschwöre ich Sie daß sie ja nicht ermüden. Die arbeit ist doch für sie nicht die beschwerlichste, die sie freilich für unsere professionsgelehrten wäre. Bloß Ihnen meinen guten Willen zu beweisen habe ich einige Artikel ausgearbeitet, ob sie vielleicht etwas davon gebrauchen könnten. Sie könnten freilich besser seyn, aber ich habe geeilet, und mich auf ihre verbessernde Hand verlassen. Hr. Waser verspricht auch etwas. Wenn Ihnen Artikel in den Sinn kommen, die ich verfertigen könnte, so geben sie mir das verzeichniß davon.

Ich will auch Hrn. Wieland auffodern. Izt ist er im begriffe Psalmen zu publicieren, aber nicht Kl...ische, doch in poetischer prose. Er gehet auch mit einer Invectio gegen die dunsen um, die uns [→]die beste Welt, die Freiheit, den zureichenden Grund, und so den verstand, nehmen wollen. Er ist uns das geworden, was wir uns von K–k versprochen hatten. Ich enthalte mich von den neuern Gesängen der Messiade zu urtheilen um so viel lieber weil ich sicher bin, daß sie mein urtheil in ihrem eigenen Geschmake und Verstande finden. Damit ich mein Herz nicht in verdacht bringe, muß ich meinen Verstand compromittieren. Ich will doch lieber ungeschickt als boshaft scheinen.

Von Gleims Fabeln denket man hier sehr klein. Der gute mann fällt ab equo ad Asinum. In seinen Romanzen hat er sich bis zum bänkelsinger erniedrigt. Es ist freilich in diesen stüken viel Natur, aber quæ virum eximium non decet. Er ist aus seiner Sphär, wenn er auf etwas anders als Empfindungen, und Empfindungen von einer einzigen Art fällt. Geßner hat aus Ehrfurcht für Gleim drey monathe lang sich widersezt zu glauben, daß er der Verfasser der Fabeln sey. Ich fürchte wenn Ramler etwas grosses und ernsthaftes unternähme, so würde es ihm eben also gehen. Wer in Kleinigkeiten so gern groß ist, wird in grossen sachen gern klein. Wolle Gott daß dieses nicht mit dem grossen Poeten wahr werde!

Ich schicke Ihnen den ArminiusSchönaich aus Furcht daß sie ihn übersehen. Der verfasser muß einer von den unsrigen seyn, wer er auch sey. In Schweden denkt man noch so, wie er denkt. Bey den Deutschen ist diese denckart barbarey.

Uns verlanget nach der Larve; aber noch mehr die würkungen davon zu vernehmen. Diese stücke sind zu fein als daß sie sich den Gelehrten, den Stutzern, den Coketen – empfindlich macheten.

Ich zweifle nicht sie werden doctor Zimmermanns Lisabona unter tausend andern arbeiten über dise materie unterscheiden. Wenn er sein feuer mässigen lernet, so wird er noch groß werden. Wieland arbeitet ihn im Zaum zu fassen.

Die subscription auf die schwäbischen poeten ist hier so gut gerathen daß wir einen kleinen Anfang gemachet haben. Verkaufen wir diese fabeln bald, so wird der Manessische Codex kürzlich folgen. Dasige subscribenten können dises sehr befödern. Wir verlassen uns ziemlich darauf.

Ich habe im Julius acht süsse Tage in Winterthur zugebracht, auch Hr. Breitinger und Wieland waren drey von diesen tagen bey uns daselbst. Wir fühlten da was das ist [→]ducere sollicitæ jucunda oblivia vitæ. Welcher verlust, daß Sie mein freund allein im portrait bey uns waren! Durch die Kraft des Pinsels war auch der Preußische Monarche bey uns.

Inkels zweiter theil ist vom Autor der Idyllen. Wir haben ihm die unpsychologischen sprünge nicht übersehen. Ohne Zweifel habe ich Ihnen Thomsons Trauerspiele zu danken. Für den verfasser der vorrede wollte ich sie um einen Artikel in dem Wörterbuche der schö: Wiss: gebeten haben, nämlich, die Regeln. Hr. Lessing hat vergessen daß sie nicht anders als Erfahrungen und Anmerkungen über die Natur sind, und daß sie und das was gefällt nicht streitende dinge sind. Die Wissenschaft der Regeln macht freilich keinen Dichter, wie die bleischnur keinen baumeister machet; und vermuthlich hat er nicht mehr als dieses sagen wollen.

Ich habe ungefehr gelesen, daß der Placius, der den Catalogum scriptorum plagii suspectorum verfertigt hat, ein poëma geschrieben, de Christophori Colombi navigatione Indos occidentales, das zwischen 1660–1670 in Hamburg gedruckt worden. Fragen sie dem stücke nach, und wenn es sie etwas rechtes dünkt, so schicken sie mirs.

Heidegger hat die sammlung der zerstreuten Critischen Schriften der Zürcher wieder aufgegeben vornehmlich wegen vieler andrer Arbeiten, ungeachtet ich ihm einen curieusen plan davon zugestellet hatte, wo die sachen unter ihre besondern Titel und Artikel geordnet sind, welche ganz bequem sind, die Neugierigkeit zu erweken. Weil es meistens schon gedruckte stücke sind so glaube, daß man sie auch in eine ausländische drukerey geben dürfte.

Ich habe einen Gedanken wieder gehabt, den ich vormahls unterdrükt habe, daß ich das gedicht Noah mit der Wiederkunft dieses Gottseligen mannes in dem paradiese anfangen wollte, die ich im gedrukten in den Zweiten Gesang geworfen habe. Er sollte gleich seiner Familie die Reise um die Erde erzählen. Nachdem er seine Geschichte vollendet hatte, liess' ich den Japhet aus dem obern paradiese zurükkommen und ihm die botschaft von Siphas leben bringen. Viele sachen, die der Poet izt von Japhets gemüthsverfassung erzählt würden dann in seinen eigenen Mund kommen und da eine neue stärke empfangen, das Gedicht bekäme überhaupt mehr Einheit. Die Reden der schwestern, die sie von den drey Jünglingen führten als Japhet durch den Garten zurükging, müsten sie dann führen als sie die brüder am folgenden morgen unter dem dache ihrer behausung erwarten.

Ich will ihnen nur bekennen, daß ich einen versuch gemacht, wie die veränderung gerathen wollte, und sie so leicht gefunden, daß ich das ganze stük umgearbeitet habe. Sobald ich mehr Geduld habe, will ich es für Sie und nur für sie, abschreiben. Hr. Wieland kan die Zeile nicht leiden, [→]Jener rothen verwittwete Ritze besæmend zu schwængern; weil er sie keinem FrauenZimmer vorlesen darf. Da hilft nicht, daß ich sage, [→]que la Raillerie froide des mauvais plaisans est un mal inevitable, et que les meilleures choses ne leur servent souvent qu'à leur faire rencontrer une sottise.

Sie kennen ohne zweifel die unternehmer der bibliothek für die liebhaber der schönen wissenschaften. Irre ich, wenn ich glaube daß Nicolai an dem haupt dieser gesellschaft steht? Die grosse dreistigkeit verräth ihn und noch mehr seine unparteilichkeit zwischen dem guten und falschen geschmak. Ich denke die Gesellschaft werde den aufgesezten preis für ein trauerspiel selber verdienen. Ich wollte den grösten schöpsen rathen, daß sie sich herzhaft in dieser Rennebahn braucheten. Es kömmt mir vor, wie mit einer gewissen Academie. –

Ich habe noch nicht mit gewißheit können innen werden, wer der Autor der Bodmerias sey, und doch habe ich ein kleines verlangen zu wissen, wer mir soviel Ehre bewiesen habe.

Noch mehr wünschte ich den verfasser der Hollsteinischen streitschriften über die biblischen Epopöen zu kennen, er ist ein philosophischer Kopf, und Hollstein hat gewiß so wenige seines gleichen daß er bekannt werden muß, so bald er mehr schreibt. Schade daß die guten köpfe so weit von einander zerstreut leben.

Noch eins, von einer andern Natur. Hr. Zunftmeister Heidegger, ehmals Landschreiber der grafschaft baden, mein Zunftmeister und ehmaliger auditor hat seinen sohn in die orellische buchhandlung associrt. Es ist ein junger mensch von gewöhnlichen studien, von recht gutem gemüthe, sehr arbeitsam, und sorgfältig, der auch ein wenig zeichnen kann; disen jungen menschen wollte man gern in Leipzig an die Kost thun, und am liebsten in das haus eines buchhändlers, man würde dem eine angemessene pension oder kostgeld zahlen, er müste ihm von den buchhandlungsgeschäften so viel zeigen, als es ohne seine Arcana zu verrathen seyn könnte, der Hr. Heidegger würde sich auch unterziehen, ihm in seiner Handlung alle geschäfte zu thun, zu welchen man ihn tüchtig finden und tüchtig machen würde; allein würde er sich ausnehmen, daß er wochentlich einige stunden für sich zur fortsezung seiner studien brauchen dürfte. Das will nichts weiter sagen, als daß er ein juristisches oder historisches, oder politisches Collegium hörete. Er würde kein jungengeschäfte thun, aber Handlungsgeschäfte mit allem Ernste p. Nun wünschete man daß vor allen andern die weidmannische buchhandlung ihn annehmen würde, damit er da in die Information des Hrn. Reich käme, von welchem man eine sehr vortheilhafte meinung hat. Ich soll Sie, mein wehrtester Hr. professor bitten, daß sie Hrn. Reich sondiren, ob er einen solchen Kostgänger und Handlungseléve nehmen könnte und wollte, wenn er will, und sie es mich durch die post wissen lassen; so wird dann Hr. Orell oder der vater des Candidaten das kostgeld, und was dahin gehört mit Hrn. Reich selbst durch briefe ausmachen. Ich bitte diese Commission möglichst zu beschleunigen und das Resultat an mich zu schicken. Will Hr. Reich das kostgeld vorleuftig melden, so ist es desto besser. Unser Hr. Rathshr. Heidegger, als ein anverwandter und freund Hrn. Zunftmeisters interessirt sich auch für dise sache, und darum erkühne ich mich desto leichter Sie damit zu beschweren.

Hr. Orell wird ihnen Exemplare von den Fabeln aus dem dreizehnden jahrhundert schiken, solche unter ihre subscribenten, so sie deren haben, zum debit auszutheilen, dem subscriptionsplane gemäß. Was sie von den stücken nicht verbrauchen, das behalten sie nur auf künftige zeiten und neue disposition. Wir haben von hiesigen subscriptionen noch etwas übriges geld, daß wir den Manessischen Codicen ohne Zeitverlust in die druckerey zu geben gedenken. Doch wird es uns sehr lieb seyn, wenn wir bald eine partei von den Fabeln absezen können, damit wir sicher seyn. Hr. Canon Breitinger hat dise sorgfältigen curas bentleianas über die 3. Codices der alten Fabeln ergehen lassen: ich hätte mit wenigern vorlieb genommen. Vielleicht aber ist dises lateinische ansehen in den deutschen augen nur ansehnlicher. Die ausgabe der manessischen sammlung wird sorgfältig werden, aber weil wir nur einen Codicem haben, nicht so gelehrt. Wir haben den preis eines Exemplares von disem werke auf zwölf gute groschen gesezet.

Ich soll Ihnen noch melden, daß der junge Heidegger kein Neuling mehr in der Buchhandlung ist, wie sie hier aussiehet, er kann auch ziemlich rechnen, er versteht sein französisch – er hat etwan 18–19 jahre. Es ist nur darum zu thun, daß er den Track, die scripturen, buchhaltung, wie die buchhändler sie in Leipzig führen, lernen, und daß er da mit ihnen bekannt werden sollte. Er würde durch alles was er hiervon lernete, der Weidmannischen handlung nicht allein keinen Abbruch thun, sondern ihr vilmehr den debit ihrer sachen ins schweitzerland erleichtern. Man meint ein aufenthalt in Leipzig von ein oder ein 12 jahr würde genugsam seyn. Er wollte aber auch ein halbes jahr mehr in Berlin zubringen, auch bey einem buchhändler.

Bitte diese oeconomische Bemühung sehr ab. Erfreuen sie mich mit ihren Zeilen, so wenig es gleich sind, so oft sie Musse haben. Der sänger Abrahams empfiehlt sich Ihnen herzlich.

Ich bleibe von ganzem Herzen

Ihr ergebenst. diener
Bodmer.

Auf die Michelis messe 1756.

Für Hrn. Noltenius wird von einigen hiesigen freunden auch etwas gearbeitet. Ich bitte ihm meinen Empfehl.

Note.

Pak an professor Dusch in Altona, bitte dieses an ihn gelegentlich zu bestellen. Er soll aber nicht wissen daß es von mir kömmt. Es sind etliche stücke der freymütigen nachrichten welche ihn angehen.

Iselins patriotische und Philosophische träume
Kronecks Einsamkeiten
Zehn stücke freimüthige nachrichten, wegen einig. Artikel darinnen

Diese drey dinge sind für sie, ich habe diesmal nichts von Hexametern hinzugeleget, aus furcht, daß sie das schiksal derer hätten, welche ich durch die ostermesse geschikt habe, wovon sie mir schrieben, daß sie sich nicht darauf besinnen könnten.

Synodaldisputation unsers antiquarischen Theologi, für Hrn. Hofprediger Sak, mit meiner gehorsamen Empfehlung.

Ferner für Sie:

Plan einer Academie von Wieland, samt seinen gedanken von dem Mittel die Eidsgft. zu verjüngen.
Traum von einem Mittel die Eidsgnft. zu verjüngen durch Rathshr. Baltassar von Luzern.

Ich lege keine Hexameter hinzu aus furcht sie möchten das schiksal derjenigen haben, welche ich Ihnen durch die ostermeßleute geschikt habe; die nicht vermocht haben ihre Augen auf sich zu ziehen; welches meine Erwartung so ziemlich betrogen hat.

Haben sie die Gütigkeit mich den Empfang gegenwärtiger stücke durch einige wehrteste Zeilen wissen zu lassen.

Überlieferung

H: ZB, Sign.: Nachlass Ms Bodmer 12a.

Datierung

Von Sulzer auf September 1756 datiert. Das Schreiben war auf die Michaelismesse, die Ende September stattfand, gesandt worden.

Einschluss und mit gleicher Sendung

Freymüthige Nachrichten (u. a. ein Exemplar für Johann Jakob Dusch). – [I. Iselin], Filosophische und Patriotische Träume. – J. F. Cronegk, Einsamkeiten. – [C. M. Wieland], Plan einer Academie. – F. Balthasar, Patriotische Träume eines Eydgnossen. – J. J. Zimmermann, De crimine haeretificationis für A. W. F. Sack.

Vermerke und Zusätze

Vermerk Sulzers am oberen rechten Rand der ersten Seite: »Septbr. 56.«

Stellenkommentar

Psalmen
[C. M. Wieland], Empfindungen eines Christen, 1757.
die beste Welt [...] den zureichenden Grund
Anspielung auf Leibniz' »Beste aller möglichen Welten« und seine Essais de theodicée sur la bonté de Dieu, la liberté de l'homme, et l'origine du mal (1710) sowie auf den »Satz vom zureichenden Grund« in der Monadologie. Sulzer war einige Zeit später in der Akademie mit der Aufarbeitung eines Teiles des Nachlasses von Leibniz betraut. An Künzli schrieb er dazu am 8. Oktober 1758: »Vor einigen Tagen haben wir bey der Academie in einem finstern Winkel einen Hauffen Papier entdekt, wovon das meiste von Leibnizens eigener Hand geschrieben ist. Ich bin iezo beschäftiget diese Papier genau durchzusehen und in Ordnung zu bringen. Dabey habe ich ofte Gelegenheit den weiten Umfang des Leibnizischen Genies und die unermüdete Arbeitsamkeit dieses großen Mannes zu bewundern. Bis iezo habe nur solche Papiere ausgesucht, welche die Stifftung und Einrichtung der Societät der Wißenschaften angehen. Obenhin habe ich bemerkt, daß auch viel Sachen da sind, welche die Theodicee betreffen.« (SWB, Ms BRH 512/73).
ab equo ad Asinum
Übers.: »vom Pferd auf den Esel«.
Wieland arbeitet ihn im Zaum zu fassen
Wie ein Brief Wielands an J. G. Zimmermann vom 11. Mai 1756 zeigt, standen die beiden seitdem in freundschaftlicher Verbindung. Wieland war in dieser Zeit auch in die Edition und den Druck von Zimmermanns Die Zerstörung von Lisabon involviert. Vgl. Starnes Wieland 1987, Bd. 1, S. 109.
ducere sollicitæ
Hor. s. II, 6, 62. Übers.: »angenehmes Vergessen meines unruhigen Lebens zu schlürfen«. (Horaz, Buch 2 der Satiren, 2018, S. 169).
allein im portrait
Nicht ermittelt, welches Porträt Sulzers hier gemeint ist. Sulzer ließ sich 1745 von Niklaus Bruno Belau und 1748 von Gottfried Hempel malen. Diese Porträts befanden sich im Besitz von Gleim. Weitere Porträts von Bernhard Rode (1762) und seines späteren Schwiegersohns Anton Graff (ab 1771) folgten.
auch der Preußische Monarche
Nicht ermittelt, um welches Porträt Friedrichs II. es sich hier handelt. Vermutlich war es der populäre Kupferstich von Johann Jakob Haid nach einem Gemälde von Antoine Pesne. Sulzer vermittelte einige Jahre später die Kopie eines von Knobelsdorff gemalten Porträts des Königs nach Trogen. Vgl. Brief letter-sb-1759-07-00.html.
Inkels zweiter theil
Salomon Geßners 1756 erschienenes Inkel und Yariko. Zweyter Theil. Den ersten Teil der Geschichte um einen britischen Soldaten, der sein Leben einer Indianerin verdankt und sie dennoch herzlos auf dem Sklavenmarkt verkauft, hatte Bodmer in Hexametern verfasst. Vgl. Brief letter-bs-1756-04-10.html. Geßner schrieb die Geschichte ohne Bodmers Wissen in Prosa fort. Vgl. Bircher (Hrsg.) Salomon Gessner 1982, S. 30.
Thomsons Trauerspiele
Die von Lessing mit einer Vorrede ausgestattete Übersetzung Des Herrn Jacob Thomson sämtliche Trauerspiele ist in Bodmers Bibliothek nachweisbar (ZB, Sign. 25.910).
um einen Artikel
Vgl. Artikel »Regeln; Kunstregeln (Schöne Künste)«. In: Sulzer, AT, 1774, Bd. 2, S. 966–971.
ein poëma geschrieben
V. Placcius, Atlantis retecta, 1659. Zu Vincent Placcius, der in Hamburg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine Professur für praktische Philosophie innehatte, vgl. Mulsow Vincent Placcius 2017. Mit »Catalogum scriptorum plagii« meinte Bodmer vermutlich Placcius' posthum erschienenen umfangreichen Anonymen- und Pseudonymenkatalog Theatrum anonymorum et pseudonymorum, 1708.
Jener rothen verwittwete Ritze
[J. J. Bodmer], Noah, 1752, 2. Ges., Vers 67.
que la Raillerie froide
Zitat aus Jean de la Bruyères Les caractères ou Moeurs de ce siècle, 1696, S. 16. Übers.: »Daß die abgeschmackte Spöttereyen eines unwitzigen Spötters dennoch ein unvermeidliches Übel sind, und daß die besten Sachen, diesem öffters den Stoff zu seinen tummen Possen geben.« (J. S. Kießling, Die Caractere des Theophrast und de la Bruyere, 1754, S. 101).
unternehmer der bibliothek
Das von Bodmer kommentierte Programm des Herausgebers (F. Nicolai) der ab 1757 erscheinenden Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste kam vermutlich zu Ostern 1756 in die Schweiz. Es wurde in der ersten Ausgabe übernommen als »Vorläufige Nachricht, welche anfänglich besonders herausgekommen«. Vgl. Bibliothek der schönen Wissenschaften, Bd. 1, St. 1, 1757, S. 1–16.
Autor der Bodmerias
Christoph Carl Reichel.
Hollsteinischen streitschriften
Verfasser der anonym erschienenen Holsteinischen Streitschriften wegen der epischen Dichter, die von heiligen Dingen gesungen haben, 1755, nicht ermittelt.
Hr. Zunftmeister Heidegger
Heinrich Heidegger (1711–1763), seit 1743 Landschreiber zu Baden und seit 1755 Zunftmeister, war zudem ein namhafter Kunstsammler.
seinen sohn
Heinrich Heidegger (1738–1823). Zu Heidegger und seiner Schwester Judith, die Salomon Geßner heiratete, sowie zu Heidegger als späterem Teilhaber der Buchhandlung Orell, Geßner, Füeßlin und Compagnie vgl. Bürger Aufklärung in Zürich 2011, S. 42–50.
Arcana
Arcanum. Übers.: »Geheimnis«.
curas bentleianas
Sorgfältige philologisch-kritische Arbeit am Text, benannt nach dem englischen Philologen und Textkritiker Richard Bentley.
Synodaldisputation unsers antiquarischen Theologi
J. J. Zimmermann, Dissertatio de crimine haeretificationis, ejus causis et remediis, 1756.

Bearbeitung

Transkription: Jana Kittelmann und Baptiste Baumann
Kommentar: Jana Kittelmann