W. den 17 Febr.
Mein theürer Freünd.
Der Friede ist würklich geschloßen und allem Ansehen nach ist der König heüte oder gestern in Berlin eingetroffen. Man hat in den ersten Tagen nach der Unterzeichnung noch ein Geheimniß daraus gemacht. Ich kann mich aber auf einen Brief verlaßen, welcher den 2 Febr. den Tag der Unterzeichnung geschrieben ist. Er ist von der Hand, von welcher ich Ihnen einen Brief habe lesen laßen. Doch hat man mir verboten den Urheber der Zeitung zunennen. Warum man noch etwas geheimes daraus mache, und warum der Hof in Magdeburg den 3 Febr. noch gar nichts davon gewußt habe, kann ich nicht sagen.
Auch mein Haus ist verkauft. Aber an einen Freünd, für den ich es, wenn er gewolt hätte, würde gebaut haben, und ich werde eben so ungehindert darin wohnen können, als bis dahin, da es noch mein war.
Meine Abreise wird zwahr durch die erhaltene Briefe nicht beschleüniget. Doch wird es nicht mehr lange währen. Sagen Sie den Hrn. die mit reisen wollen, daß Sie ihr möglichstes thun bald reise fertig zu seyn. Ich muß vor dem 1 Aprill unumgänglich in Berlin seyn.
Adieu.
Sulzer.
H: ZB, Sign.: Nachlass Ms Bodmer 5a. – A: ZB, Ms Bodmer 13a.
Herrn Profeßor Bodmer in Zürich
Brief Sulzers an Hans Caspar Hirzel, Winterthur, 17. Februar 1763 (ZB, FA Hirzel 237.97). In dem Schreiben geht es um einen Fall von »Anzauberey«, »Zaubercuren« und Aberglauben in der Bevölkerung.
Siegelreste. – Blatt an Siegelstelle abgerissen.